Weblog von Antaranga

Eine Einführung in die Meditation

Eine Einführung in die Meditation

Es gibt viele verschiedene Arten der Meditation, aber letzten Endes haben alle das Ziel, den Verstande ruhig zu machen, beziehungsweise die Gedanken zu stoppen. Wenn wir meditieren, dann dürfen wir weder guten noch schlechten Gedanken erlauben in unseren Verstand einzudringen. Wie erleuchtend unsere Gedanken auch immer sein mögen, die Meditation zielt darauf ab, uns ein Bewusstsein weit jenseits des Bereiches unseres Intellekts und unseres abwägenden Verstandes zu ermöglichen. Worte sind nicht ausreichend, die Erfahrung der Meditation zu beschreiben. Meditation kann niemals mit dem endlichen, intellektuellen Verstand begriffen werden. Die Meditation beschäftigt sich mit Bewusstsein und einem Zustand des Seins. Wir müssen Meditation praktizieren und für uns erfahren, um sie zu verstehen.

“Wenn wir meditieren dehnen wir uns aus, spreizen unsere Flügel wie ein Vogel und versuchen ganz bewusst in die Unendlichkeit, Ewigkeit und Unsterblichkeit einzutreten und heißen sie in unserem strebsamen Bewusstsein willkommen. Wir sehen, fühlen und wachsen in das ganze Universum der Glückseligkeits-Wonne.”

Sri Chinmoy [1]

Warum meditieren?

Wenn du eine gewisse Unzufriedenheit in deinem normalen Leben fühlst und du dich nach einem wirklichen bedeutsamen inneren Frieden sehnst, dann ist Meditation die Antwort. Jeder kann meditieren, was es jedoch dazu braucht, ist unsere Strebsamkeit, uns zu konzentrieren und tief nach innen zu tauchen; niemand kann für uns meditieren, noch kann uns jemand die Früchte unserer Meditation wegnehmen.
Durch Meditation können wir bleibenden inneren Frieden und ein Glücklichsein entwickeln, das nicht auf die äußere Welt angewiesen ist. Was auch immer andere Leute sagen oder tun, wir werden Losgelöstheit und Gelassenheit bewahren, inmitten der Wirren des Lebens.

Wie meditieren?

Am Anfang brauchen wir eine geeignete ruhige Umgebung, in der wir ungestört sein können. Wenn es möglich ist, suche dir eine ruhige Ecke in deinem Zimmer, die du nur der Meditation widmest. Wenn es dir möglich ist, diesen Bereich mit Blumen und Kerzen zu schmücken, dann wird dir dies in deiner Inspiration helfen eine meditative Schwingung zu kreieren. Du wirst merken, dass es auch sehr vorteilhaft ist, vor der Meditation zu duschen und helle, saubere und leichte Kleidung zu tragen. Aus der Erfahrung kann ich auch sagen, dass es sehr schwierig ist, nach einer schweren Mahlzeit zu meditieren, da der Körper durch die Verdauung träge wird.

Einer der wichtigsten Punkte am Anfang ist das ruhige und stille Sitzen. Wenn wir unseren Körper nicht still halten können, dann besteht keine Hoffnung unsere Gedanken zu beruhigen. Ganz wichtig ist es, dass die Wirbelsäule gerade ist, damit der Energiefluss in der Wirbelsäule nicht unterbrochen wird. Die Wirbelsäule sollte aufrecht und zugleich entspannt sein. Auf dem Sessel, oder auf dem Boden, mit ein paar Polstern, ist hier nicht die Gretchenfrage, vielmehr ist es wichtiger, wo man sich entspannter fühlt.
Es ist ein Ziel den Körper von jeglichem Stress und jeglicher Anspannung zu befreien. Das können wir zum Beispiel mit einer simplen Atemübung machen. Bei dieser Übung müssen wir unserer Atmung einfach ganz bewusst sein; die Atmung sollte so sanft und entspannt wie möglich sein. Wenn jemand eine Feder vor unsere Nase halten würde, dann sollte sich diese kaum bewegen.Die Atmung ist sehr eng mit unserer Psyche und den Gedanken verknüpft; wenn wir die Atmung verlangsamen, dann hat dies einen sehr entspannenden Einfluss auf unseren Verstand.

Konzentration und Meditation

Die nächste Stufe, die es zu meistern gilt, ist die Konzentration. In der Konzentration versuchen wir die Gedankenvielfalt zu reduzieren. Man kann sich dies wie bei einer Kamera vorstellen. Wir schauen durch den Sucher und sehen das ganze Panorama und machen dann die Blende immer kleiner, bis wir nur mehr einen ganz kleinen Ausschnitt erhalten. Wenn wir es schaffen unseren Fokus auf einen Punkt und nicht auf ein Panorama zu richten, dann werden wir sehr schnellen Fortschritt in unserer Meditation machen.

Um die Konzentration zu entwickeln, kannst du versuchen dich nur auf einen Gegenstand zu konzentrieren. Eine sehr gute Möglichkeit bietet die Spitze einer Kerzenflamme, oder ein Punkt an der Wand; je kleiner der Gegenstand umso besser. Wenn du die Fähigkeit entwickelt hast, dich nur auf ein Ding zur gegebenen Zeit zu konzentrieren, dann kannst du die nächste Stufe versuchen, die stille Meditation.
Die wiederholte Konzentration hilft uns alle Gedanken loszulassen, die immer wieder versuchen in unseren Verstand einzudringen. Letztlich werden wir es schaffen einen inneren Frieden zu etablieren. Diese Stille sollte nicht mit einem blanken Negieren verwechselt werden. Wenn wir wirkliche innere Stille in uns etabliert haben, werden wir spüren, dass ein neues Bewusstsein in uns dämmert. Befreit von der kritischen und endlichen Natur des Verstandes, wird es für uns möglich sein, uns mit dem grenzenlosen Bewusstsein in unserem inneren Selbst zu identifizieren.

[1]Gebet und Meditation.
Auszug aus dem Buch Gebet-Welt, Mantra-Welt und Japa-Welt von Sri Chinmoy

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