Göttliche Gerechtigkeit

In göttlicher Gerechtigkeit ist enormes Mitgefühl enthalten. Sie leitet uns dazu an, in Zukunft das Richtige zu tun.

Was ist der Unterschied zwischen göttlicher und menschlicher Gerechtigkeit?

Sri Chinmoy: Göttliche Gerechtigkeit ist nichts weniger als göttliche Vergebung. Die menschliche Gerechtigkeit besagt, dass wenn jemand etwas gestohlen hat, er bestraft werden muss. Die menschliche Gerechtigkeit sagt uns, dass dies das Richtige ist und sie bekommt riesige Freude die Person zu bestrafen. Aber wenn die göttliche Gerechtigkeit handelt, selbst wenn sie eine äußere Form annimmt, ist in dieser Gerechtigkeit enormes Mitgefühl. Während der innere Richter der Welt erklärt, dass dieser und jener der Schurke ist, erleuchtet er den Verstand dieser Person, so dass sie nicht wieder in die Unwissenheit eintaucht. Wenn also göttliche Gerechtigkeit gewährt wird, sind darin ein inneres Mitgefühl und eine innere Erleuchtung enthalten. Sie arbeiten zusammen, damit der Sucher nicht wieder und wieder in das Meer der Unwissenheit fällt.

Wenn menschliche Gerechtigkeit agiert, weiß der Missetäter, dass niemand ihn angestiftet hat. Er weiß, dass er immer verantwortlich gewesen ist. Aber göttliche Gerechtigkeit hilft dem Täter zu erkennen, dass nicht er es ist, der die falsche Tat begangen hat, sondern etwas anderes, das wir Unwissenheit nennen, die in ihm und durch ihn gehandelt hat. Wenn göttliche Gerechtigkeit am Werke ist, fühlt sich derjenige schlecht, weil er einigen falschen Kräften erlaubt hat in ihn einzudringen und in ihm und durch ihn zu wirken. Er fühlt, dass er ein Narr war jemand oder etwas anderem zu erlauben in ihm und durch ihn zu wirken. Er begreift, dass er nur in Übereinstimmung mit seinem eigenen inneren Willen, in Übereinstimmung mit der göttlichen Führung seiner Seele handeln sollte.

Im menschlichen Gerichtssaal sehen wir alle Arten von Verbrechen, aber im Gerichtssaal der Göttlichen Gerechtigkeit stellen wir jeden Tag nur ein Verbrechen fest und das ist menschliche Undankbarkeit. Hier ist die Bestrafung Vergebung. Ständig wird das Spiel zwischen Gottes Vergebung und der Undankbarkeit des Menschen gespielt. Auf die menschliche Art und Weise rechtfertigen die Menschen ihre Angelegenheit indem sie sagen: "Wir sind unbewusst. Daher begehen wir Verbrechen. Wir sind noch nicht erleuchtet. Also sind wir undankbar." Auf die göttliche Art und Weise rechtfertigt Gott seinen Fall: Er ist Liebe. Folglich ist er allliebend. Er ist Mitleid. Daher ist er allvergebend.

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