"Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles." -Goethe

Mit Geld richtig umzugehen, kann eine lebenslange Lernaufgabe sein. Geld scheint eine alles beherrschende Kraft zu sein. Dabei ist es, neutral betrachtet, doch nichts als ein Tauschmittel. Stell dir vor, du müsstest ein Buch gegen einen Korb Äpfel tauschen, oder dein Fahrrad hergeben, damit du im Winter täglich mit den Öffis fahren kannst. Deinem Vermieter schleppst du monatlich Berge von Kleidung, Lebensmitteln oder Kinokarten an, je nachdem, was er als ausreichendes Äquivalent für die Miete betrachtet. Wie mühsam! Das Geld wurde erfunden, um in einer wachsenden Wirtschaft ein adequates Tauschmittel zu sein. Geld an sich bedeutet ja nichts, wenn wir ihm nicht eine größere Bedeutung zumessen. Aber genau das tun wir Tag für Tag.
Im spirituellen Leben lernen wir allmählich, unsere tiefe Anhaftung an das Geld und auch die Angst vor dem Mangel loszulassen; wir lernen auch unsere Begierden nach materiellen Dingen zu beobachten, zu kontrollieren und zu reduzieren. Wir erkennen irgendwann, dass ein einfaches Leben sehr viel glücklicher und erfüllender ist als die Jagd nach Besitz und Reichtum.
In der heutigen Welt ist es unangebracht, als Asket zu leben. Das würde der Notwendigkeit widersprechen, die Welt als solche anzunehmen. Viel wichtiger ist ein losgelöster Umgang mit der Geldkraft, die nun einmal nötig ist, unser materielles Dasein zu erhalten, die uns aber auch Reisen zu spirituellen Orten ermöglicht oder für Projekte gebraucht wird, die spirituellem Wachstum, selbstlosen Absichten, und dem Gemeinwohl dienen.

"Ein Mangel an Geld
verzögert deine Welt-Reise.
Ein Mangel an Liebe
verzögert deine Lebens-Reise.
Ein Mangel an Strebsamkeit
verzögert deine Gott-Reise.
Doch wenn du glücklich sein kannst,
werden Geld-Samen in dir wachsen,
wird der Liebes-Fluss durch dich fließen,
wird der Strebsamkeits-Berg auf dich warten." -Sri Chinmoy