Wettkampf - Sport
Laufend zur Selbstentdeckung
Submitted by Mahamani on 18. April 2008 - 8:19Sich laufend selbst entdecken.
Sportliche Wettkämpfe haben mir schon seit jeher große Freude bereitet. Vor allem Volksläufe über die klassischen Distanzen von zehn Kilometern oder Halbmarathon. Dabei steht die Idee der Selbst-Transzendenz für mich im Vordergrund. Ein wenig schneller als das letzte Mal zu sein, ein bisschen besser und kraftvoller die Distanz bewältigen zu können. Natürlich, wenn ein vorderer Platz im Bereich des Möglichen ist, weshalb nicht? Jedoch das Wichtigste ist die Selbst-Verbesserung, der Wettbewerb und das Ringen mit meinen eigenen Möglichkeiten. Dies ist auch die Philosophie des Integralen Yogas, dem ich schon etwa 15 Jahre lang folge. Und wo könnte diese Philosophie auch plastischer erfahren werden, als bei einem sportlichen Wettkampf?
Selbstentdeckung in Wald und Flur.
Stadtläufe sind schön, Landschaftsläufe sind schöner - zumindest in meinen Augen. Ein kleiner Bach, der ruhig dahinplätschert. Die grüne Wiese neben dichtem Waldgebiet. Erhebungen, Senkungen und weicher Sandboden machen die Selbstentdeckung zum wahren Genuss. Dies scheinen viele Menschen ähnlich zu sehen. Man muss nur die stetig ansteigenden Teilnehmerzahlen solcher Läufe beobachten. Und sicherlich ist es, ob bewusst oder unbewusst, das Bestreben, die eigenen Leistungsgrenzen auszuloten, die die Menschen hin zu solchen Veranstaltungen führt. Wenn dies dann auch noch in schöner Umgebung möglich ist, sozusagen dem Olympia vor der Haustür, höher, schneller, weiter, macht es natürlich doppelt Spaß. Man läuft sozusagen der persönlichen Selbstentdeckung entgegen - entdeckt sich laufend selbst.
(Siehe auch Web-Log zur Selbst-Transzendenz von Mahamani)
Aber was sagen Sie zum Wettkampf-Aspekt im Sport? Ist das nicht auch eine Form, Überlegenheit zu demonstrieren?
Sri Chinmoy: Wenn wir noch nicht dazu bereit sind, die höchste Philosophie anzunehmen, sagen wir zu uns selbst: „Wenn ich nicht fit bin, werde ich unfähig sein, andere zu besiegen.“ Mit diesem Gedanken im Kopf versuchen wir wenigstens, unseren Körper fit zu halten. Doch vom höchsten Standpunkt aus betrachtet ist unser Ziel nicht, jemand anderen zu besiegen, sondern nur mit uns selbst zu wetteifern. Wenn wir gegen andere wettstreiten, sind wir nie glücklich. weiterlesen …
Wie sollte meine Haltung sein, wenn ich in einem Rennen nicht gewinne?
Sri Chinmoy: Wie bei Kindern lernen wir nur nach wiederholtem Hinfallen zu gehen. Wir werden schnellere Läufer, nachdem wir viele Rennen verloren haben. Wenn ich beobachte, dass ein anderer das Rennen gewinnt und ich mich dabei schlecht fühle, wird mir das kaum helfen. Aber wenn ich seine Geschwindigkeit bewundern kann, wird automatisch etwas von seiner Fähigkeit in mich eintreten. Durch aufrichtige Bewunderung erhalten wir neue Fähigkeiten. Wenn ich sehe, dass jemand am schnellsten läuft, fühle ich, dass ich diese Person bin. weiterlesen …
Worin besteht der spirituelle Sinn sportlicher Wettkämpfe?
Sri Chinmoy: Unser Ziel besteht nicht darin, der beste Athlet der Welt zu werden. Unser Ziel besteht darin, den Körper fit zu halten, Dynamik zu entwickeln und dem Vitalen unschuldige Freude zu geben. Im sportlichen Wettbewerb sollte unser vorrangiges Ziel darin bestehen, uns selbst zu übertreffen und nicht andere. Wenn wir im äußeren Leben mit unseren Freunden laufen, sehen wir, wer tatsächlich der Beste ist. Ohne einen Vergleichswert können wir unsere eigene Fähigkeit schlecht einschätzen. weiterlesen …