Am Ende eines vollkommenen Tages

Abendliche Waldstimmung.
Fröhlich blinzelten die letzten Abendstrahlen der untergehenden Sonne durch das dichte und tiefgrüne waldene Dach. Meine Schritte flogen wie schwerelos dahin, bis sie schließlich auf dem höchsten Punkt angekommen waren. Hier oben belohnte ein wunderschöner Panoramablick den zügigen Marsch.
Ich weiß nicht mehr, weshalb ich überhaupt diesen steilen Weg gewählt hatte, doch nun spürte ich eine tiefe Freude im mir aufsteigen. Fast so, als habe mich eine innere Botschaft an diesen mystischen Platz geführt.

Hier und Jetzt.
"Hier und Jetzt", heißt ein poetisches Buch des spirituellen Lehrers Sri Chinmoy. Und manchmal gelingt es mir tatsächlich, in dieses Hier und Jetzt völlig einzutauchen. Vor allem dann, wenn ich meiner inneren Stimme ausreichend Beachtung schenke, wie sie versucht sich im Stimmengewirr des lauten Tages Gehör zu verschaffen. So wie in diesem mystischen Augenblick.
Es war still geworden und ich blickte stumm dem weiten Horizont entgegen. Im letzten Schimmer des Lichts trat ich friedlich meinen Heimweg an. Doch schon bald waren auch diese Strahlen verglimmt und hatten dem Schatten der Nacht Platz gemacht. Und immer schemenhafter wurde nun mein Körper, wie er nach und nach von der Dunkelheit verschluckt wurde - ganz am Ende eines vollkommenen Tages.

(Siehe auch Web-Log zur Selbst-Transzendenz von Mahamani)