Theaterlust!

In mir wieder einmal das Bedürfnis, schöpferisch sein zu wollen. Etwas zu erschaffen, das es noch nicht gibt. Durch künstlerische Form einem Neuen Ausdruck zu verleihen.
Ich greife mir ein Buch aus dem Regal, tauche ein in die Weisheit Sri Chinmoys, in eine Welt der Bilder, Gleichnisse, Wahrheiten. Und siehe da, ein Gedicht spricht mich an, springt mir förmlich entgegen. Ein Bild formt sich, ich möchte es spielen. Spielen als Theaterstück auf der Bühne. Das nächste Gedicht fügt sich an, es passt dazu, dann noch eins, noch eins, noch eins. Eine Flut von Bildern stürzt auf mich ein, sie erzeugt einen dynamischen Strom an Spielfreude und Bewegungslust. Und schon krame ich im Schrank nach Requisiten, probiere Kostüme, übe vor dem Spiegel. Und ich jauchze vor Freude, denn eins fügt sich ans andere. Gleichsam aus dem Nichts ist ein Theaterstück entstanden, das ich auf dem nächsten europaweiten Meditations-Treffen vorführen will. Begeisterung durchflutet mich, ich habe ein Ziel. Die nächsten Tage verbringe ich damit, meine Spielgefährten zu finden, die Rollen zu verteilen, Utensilien zu besorgen, meine Texte zu lernen. Mein Alltagstrott ist verflogen, das winterliche Grau vor dem Fenster hat keine Macht mehr über mich. Überall tanzt die Freude und ich mit ihr.
Sri Chinmoy hat einmal erwähnt, dass ein Schüler, der an Depressionen litt, diese durch Theaterspielen wirksam überwunden hat. Meine eigene Erfahrung bestätigt das nachdrücklich!