Meditation
Eine Einführung in die Meditation
Submitted by Antaranga on 30. November 2011 - 15:45Eine Einführung in die Meditation
Es gibt viele verschiedene Arten der Meditation, aber letzten Endes haben alle das Ziel, den Verstande ruhig zu machen, beziehungsweise die Gedanken zu stoppen. Wenn wir meditieren, dann dürfen wir weder guten noch schlechten Gedanken erlauben in unseren Verstand einzudringen. Wie erleuchtend unsere Gedanken auch immer sein mögen, die Meditation zielt darauf ab, uns ein Bewusstsein weit jenseits des Bereiches unseres Intellekts und unseres abwägenden Verstandes zu ermöglichen. Worte sind nicht ausreichend, die Erfahrung der Meditation zu beschreiben. Meditation kann niemals mit dem endlichen, intellektuellen Verstand begriffen werden. Die Meditation beschäftigt sich mit Bewusstsein und einem Zustand des Seins. Wir müssen Meditation praktizieren und für uns erfahren, um sie zu verstehen.
“Wenn wir meditieren dehnen wir uns aus, spreizen unsere Flügel wie ein Vogel und versuchen ganz bewusst in die Unendlichkeit, Ewigkeit und Unsterblichkeit einzutreten und heißen sie in unserem strebsamen Bewusstsein willkommen. Wir sehen, fühlen und wachsen in das ganze Universum der Glückseligkeits-Wonne.”
Sri Chinmoy [1]
Warum meditieren?
Wenn du eine gewisse Unzufriedenheit in deinem normalen Leben fühlst und du dich nach einem wirklichen bedeutsamen inneren Frieden sehnst, dann ist Meditation die Antwort. Jeder kann meditieren, was es jedoch dazu braucht, ist unsere Strebsamkeit, uns zu konzentrieren und tief nach innen zu tauchen; niemand kann für uns meditieren, noch kann uns jemand die Früchte unserer Meditation wegnehmen.
Durch Meditation können wir bleibenden inneren Frieden und ein Glücklichsein entwickeln, das nicht auf die äußere Welt angewiesen ist. Was auch immer andere Leute sagen oder tun, wir werden Losgelöstheit und Gelassenheit bewahren, inmitten der Wirren des Lebens.
Wie meditieren?
Am Anfang brauchen wir eine geeignete ruhige Umgebung, in der wir ungestört sein können. Wenn es möglich ist, suche dir eine ruhige Ecke in deinem Zimmer, die du nur der Meditation widmest. Wenn es dir möglich ist, diesen Bereich mit Blumen und Kerzen zu schmücken, dann wird dir dies in deiner Inspiration helfen eine meditative Schwingung zu kreieren. Du wirst merken, dass es auch sehr vorteilhaft ist, vor der Meditation zu duschen und helle, saubere und leichte Kleidung zu tragen. Aus der Erfahrung kann ich auch sagen, dass es sehr schwierig ist, nach einer schweren Mahlzeit zu meditieren, da der Körper durch die Verdauung träge wird.
Einer der wichtigsten Punkte am Anfang ist das ruhige und stille Sitzen. Wenn wir unseren Körper nicht still halten können, dann besteht keine Hoffnung unsere Gedanken zu beruhigen. Ganz wichtig ist es, dass die Wirbelsäule gerade ist, damit der Energiefluss in der Wirbelsäule nicht unterbrochen wird. Die Wirbelsäule sollte aufrecht und zugleich entspannt sein. Auf dem Sessel, oder auf dem Boden, mit ein paar Polstern, ist hier nicht die Gretchenfrage, vielmehr ist es wichtiger, wo man sich entspannter fühlt.
Es ist ein Ziel den Körper von jeglichem Stress und jeglicher Anspannung zu befreien. Das können wir zum Beispiel mit einer simplen Atemübung machen. Bei dieser Übung müssen wir unserer Atmung einfach ganz bewusst sein; die Atmung sollte so sanft und entspannt wie möglich sein. Wenn jemand eine Feder vor unsere Nase halten würde, dann sollte sich diese kaum bewegen.Die Atmung ist sehr eng mit unserer Psyche und den Gedanken verknüpft; wenn wir die Atmung verlangsamen, dann hat dies einen sehr entspannenden Einfluss auf unseren Verstand.
Konzentration und Meditation
Die nächste Stufe, die es zu meistern gilt, ist die Konzentration. In der Konzentration versuchen wir die Gedankenvielfalt zu reduzieren. Man kann sich dies wie bei einer Kamera vorstellen. Wir schauen durch den Sucher und sehen das ganze Panorama und machen dann die Blende immer kleiner, bis wir nur mehr einen ganz kleinen Ausschnitt erhalten. Wenn wir es schaffen unseren Fokus auf einen Punkt und nicht auf ein Panorama zu richten, dann werden wir sehr schnellen Fortschritt in unserer Meditation machen.
Um die Konzentration zu entwickeln, kannst du versuchen dich nur auf einen Gegenstand zu konzentrieren. Eine sehr gute Möglichkeit bietet die Spitze einer Kerzenflamme, oder ein Punkt an der Wand; je kleiner der Gegenstand umso besser. Wenn du die Fähigkeit entwickelt hast, dich nur auf ein Ding zur gegebenen Zeit zu konzentrieren, dann kannst du die nächste Stufe versuchen, die stille Meditation.
Die wiederholte Konzentration hilft uns alle Gedanken loszulassen, die immer wieder versuchen in unseren Verstand einzudringen. Letztlich werden wir es schaffen einen inneren Frieden zu etablieren. Diese Stille sollte nicht mit einem blanken Negieren verwechselt werden. Wenn wir wirkliche innere Stille in uns etabliert haben, werden wir spüren, dass ein neues Bewusstsein in uns dämmert. Befreit von der kritischen und endlichen Natur des Verstandes, wird es für uns möglich sein, uns mit dem grenzenlosen Bewusstsein in unserem inneren Selbst zu identifizieren.
[1]Gebet und Meditation.
Auszug aus dem Buch Gebet-Welt, Mantra-Welt und Japa-Welt von Sri Chinmoy
Meditation - herab tauchen auf den Grund des Meeres
Submitted by Mahamani on 15. May 2008 - 8:56Die eigene, innere Tiefe entdecken.
"Meditation ist wie ein herab tauchen auf den Grund des Meeres - alles ist ruhig und still." Diese Worte des Meditationsmeisters Sri Chinmoy haben mich schon immer sehr angesprochen. Vielleicht auch deshalb habe ich mich vor über 15 Jahren auf die innere Entdeckungsreise gemacht, meine eigenen inneren Tiefen auszuloten. Was kennzeichnet einen spirituellen Lehrer? Ich denke, es ist diese von ihm ausgehende Ruhe und Stille, die tatsächlich den Tiefen des weiten Ozeans zu entspringen scheint. Zumindest faszinierte mich jener Aspekt an Sri Chinmoy immer am meisten.
Meditation ist real.
Meditation ist etwas Greifbares, Starkes, was von keiner äußeren Kraft wirklich beeinflusst werden kann. Wer jemals das Glück hatte einen authentischen Meditationsmeister in tiefster Versenkung zu beobachten, wird dies sicherlich bestätigen können. Ich selbst habe Sri Chinmoy oft in solch einem Zustand erlebt. Welch gewaltige Kraft und gleichzeitig unerschütterliche Ruhe dabei von ihm ausging! Als wäre nur sein physisches Äußeres Teil dieser flüchtigen Welt der Wellen und Formen. Sein innerster Kern jedoch fest auf dem Meeresgrund verankert. Dort, wohin nichts Vergängliches mehr Zutritt hat. Eingebettet im erfüllenden Frieden der Ewigkeit.
(Siehe auch Web-Log zur Selbst-Transzendenz von Mahamani)
Geschlossene oder offene Augen
Sri Chinmoy: Ich werde oft gefragt, ob man mit offenen Augen meditieren soll. In neunzig von hundert Fällen schlafen diejenigen ein, die mit geschlossenen Augen meditieren. Du meditierst fünf Minuten lang und verbleibst dann noch fünfzehn Minuten lang in der Welt des Schlafes. Hier gibt es keine dynamische Energie, sondern nur Lethargie, Selbstgefälligkeit und eine Art ruhiges, süßes Gefühl.
Wenn du die Augen während der Meditation geschlossen hältst und die Welt des Schlafes betrittst, schweifst du leicht in alle möglichen Phantasien ab. Deine reiche Phantasie lässt dich vielleicht glauben, dass du in höhere Welten eintrittst. Es gibt viele Wege, wie du dir selbst glaubhaft machen kannst, dass du eine wunderbare Meditation hast. Es ist deshalb das beste, mit halboffenen und halbgeschlossenen Augen zu meditieren. Auf diese Weise bist du die Wurzel des Baumes und gleichzeitig der oberste Wipfel. Der Teil von dir, der die Augen halboffen hat, ist die Wurzel, die die Mutter Erde symbolisiert. Der Teil, der die Augen halbgeschlossen hat, ist der höchste Ast, die Welt der Vision, oder sagen wir, der Himmel. Dein Bewusstsein ist auf der höchsten Ebene und gleichzeitig hier auf der Erde, wo es versucht, die Welt zu verwandeln.
Die Meditation mit halboffenen und halbgeschlossenen Augen nennt man die “Löwenmeditation”. Selbst wenn du tief nach innen gehst, richtest du deine Aufmerksamkeit auf beide Ebenen, die physische und die unterbewusste. Sowohl die physische Welt mit ihren Geräuschen und Zerstreuungen als auch die unterbewusste Welt des Schlafes laden dich ein, doch du bezwingst sie beide. Du sagst: “Schaut, ich bin wachsam. Ihr könnt mich nicht in eure Gewalt bringen.” Da deine Augen teilweise geöffnet sind, wirst du nicht einschlafen. Auf diese Weise forderst du die Welt des Unbewussten heraus, während du gleichzeitig die Herrschaft über die physische Welt behältst, da du sehen kannst, was um dich herum vorgeht.
Bedeutung der Haltung
Sri Chinmoy: Wenn wir meditieren, ist es wichtig, dass unser Rücken aufrecht und gerade und unser Körper entspannt ist. Wenn der Körper steif ist, können die göttlichen und erfüllenden Eigenschaften, die während der Meditation in und durch ihn fließen, nicht empfangen werden. Unser Körper sollte sich in einer bequemen Stellung befinden. Während du meditierst, wird dein inneres Wesen dich spontan in eine bequeme Stellung bringen, und es liegt dann an dir, ob du sie beibehältst. Der Lotussitz hat den großen Vorteil, dass er hilft, das Rückgrat gerade und aufrecht zu halten. weiterlesen …
Wie beginne ich?
Sri Chinmoy: Vom spirituellen Gesichtspunkt aus betrachtet, ist jeder Sucher ein Anfänger. Ein Anfänger ist derjenige, der den inneren Drang verspürt, in etwas Göttlicheres, etwas Erleuchtenderes und etwas Erfüllenderes zu wachsen. In dem Moment, wo du beständigen Fortschritt machen willst, in dem Moment, wo du über dich selbst hinausgehen und in das ewig sich transzendierende Jenseits eintreten willst, in diesem Augenblick wirst du zum ewigen Anfänger. weiterlesen …
Mit welchem Zeitabstand sollte man vor und nach dem Meditieren essen?
Sri Chinmoy: Wenn du nach einer vollen Mahlzeit, wie dem Mittagessen oder dem Abendessen meditieren willst, solltest du mindestens zweieinhalb Stunden warten. Wenn du ein ganz leichtes Frühstück zu dir genommen hast, kannst du nach eineinhalb Stunden meditieren. Vor eineinhalb Stunden wirst du keine tiefe, wahre Meditation haben, weil deine subtilen Nerven schwer und träge sind. Die Hauptstränge – Ida, Pingala und Sushumna – finden es extrem schwierig, kosmische Energie hindurch fließen zu lassen, wenn der Körper gerade eine volle Mahlzeit zu sich genommen hat. weiterlesen …
Kann man länger meditieren, wenn man sich während der Meditation sehr inspiriert fühlt?
Sri Chinmoy: Bleibe am Anfang einfach in einer meditativen Stimmung und lies spirituelle Schriften oder singe spirituelle Lieder. Wenn du eine halbe Stunde lang meditiert hast, dann kannst du diese Zeitspanne nach zwei oder drei Monaten ausdehnen. Dehne sie jedoch nicht zu plötzlich aus. Auch wenn du dich inspiriert fühlst, verlängere deine Meditationszeit bitte nur nach und nach. Sonst dringt leicht ein subtiler Stolz in dich ein, wenn du heute gut meditierst und du auf einmal deine Meditationszeit verdoppelst. weiterlesen …
Welche Zeit eignet sich am besten für die Morgenmeditation?
Sri Chinmoy: Die geeignetste Zeit zum Meditieren ist zwischen drei und vier Uhr morgens. Das ist Brahma Muhurta, die Stunde Gottes. Ganz gleich, auf welcher Stufe du stehst, selbst wenn du ein völliger Anfänger bist – du wirst auf sehr wenig Widerstand stoßen, wenn du um diese Zeit meditierst. weiterlesen …
Wie lange soll ich meditieren? Genügen fünfzehn Minuten oder soll ich versuchen, länger zu meditieren?
Sri Chinmoy: Das hängt von dir ab. Wenn du länger als fünfzehn Minuten meditieren kannst, dann tu es bitte. Doch die Meditation muss völlig aufrichtig und seelenvoll sein. Es ist falsch, eine Stunde lang dazusitzen, nur um sich das Gefühl zu geben, man sei ein fortgeschrittener Sucher. Die Seele wird nicht anwesend sein. Du kannst fünf Stunden lang meditieren, doch die Meditation wird dir keine Freude bereiten. Sie wird überhaupt nicht fruchtbar sein. Du wirst lediglich Kopfschmerzen bekommen. weiterlesen …