Angenommen wir sind bis spät in die Nacht hinein auf und haben das Gefühl, wir könnten mit so wenig Schlaf nicht zu unserer gewohnten Zeit aufstehen. Sollten wir dann später meditieren, oder sollten wir zur gewohnten Zeit meditieren und uns danach wieder
Sri Chinmoy: Wenn ihr eine bestimmte Stunde habt, zu der ihr meditiert, ist es am besten, immer zu dieser Zeit aufzustehen, außer unter höchst ungewöhnlichen und unvermeidlichen Umständen. Man kann selbst drei oder vier Stunden, nach kurzer Rast, ohne weiteres meditieren.
Wenn jemand jedoch nur eine halbe Stunde oder eine Stunde vor seiner geplanten Meditationszeit zu Bett gegangen ist, dann wird es für ihn sehr schwierig, wenn nicht unmöglich sein, zu meditieren. Es wird dann keine wirkliche Meditation, sondern nur eine Art geistige Übung und physische Qual sein. Wenn man jedoch drei Stunden lang geschlafen hat, sollte man fähig sein, zu seiner gewohnten Zeit zu meditieren und sich nachher wieder schlafen zu legen.
Wenn ihr eine bestimmte Zeit für eure Meditation festgelegt habt, dann fühlt, dass zu dieser Stunde euer Geliebter kommt und an eure Türe klopfen wird. Wenn derjenige, den ihr liebt, zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Rendezvous mit euch hat, werdet ihr mit Sicherheit kommen, um dieses Rendezvous trotz mangelnden Schlafes einzuhalten; einfach deshalb, weil ihr den Betreffenden liebt. Wenn Gott euer erhabener Geliebter ist, dann werdet ihr ihm nicht zumuten, vor der Tür zu stehen und vergeblich auf euch zu warten. Ihr werdet rennen, um ihn hereinzulassen. Wenn ihr die Türe nicht öffnet, wird Er weggehen. Wenn ihr dann später aufsteht, wird eure Meditation nicht so gut sein wie gewöhnlich, und eure Seele wird euch ihre Traurigkeit spüren lassen, da ihr euren Geliebten enttäuscht habt.