9 - Segnungen aus der christlichen Welt

Segnungen aus der christlichen Welt

Obwohl Sri Chinmoy in Indien geboren wurde und mit den Lehren von Sri Krishna, Buddha und anderen spiritueller Meistern aufwuchs, hegt er eine tiefe Liebe und Verehrung für den Erlöser Jesus Christus. Als er die Bibel studierte, stellte er fest, dass die Lehren Jesu Christi und die Lehren der indischen Meis ter dieselben sind, weil Gott Wahrheit ist, weil Gott Liebe ist, und weil Wahrheit und Liebe universell sind.

Über die Jahre hat Sri Chinmoy enge freundschaftliche Beziehungen mit vielen demütigen und ergebenen Dienern Christi entwickelt, darunter Mutter Teresa, Erzbischof Desmond Tutu, Monsignore Thomas Hartman und Reverend James Parks Morton.

Von besonderer Bedeutung sind für Sri Chinmoy seine Audienzen bei Papst Paul VI und Papst Johannes Paul II.

Während der ersten von drei Audienzen bei Papst Paul VI im Jahr 1972 sagte der Papst zu ihm:

„Dieses Treffen zwischen uns ist sehr wesentlich. Das Hindu-Leben und das christliche Leben müssen Hand in Hand gehen. Ihre Botschaft und meine Botschaft sind dieselbe. Wenn wir beide diese Welt verlassen, werden wir beide, Sie und ich, uns wiedersehen.“

Sri Chinmoy hatte sechs Audienzen bei Papst Johannes Paul II, die er tief im Herzen bewahrt. 1988 sagte der Papst zu Sri Chinmoy:

„Gott segne Sie und Ihre kontemplativen Aktivitäten.“

1995 segnete Papst Johannes Paul II in Seiner Güte die Friedensfackel des Sri Chinmoy Oneness-Home Peace Run mit den Worten:

„Ich grüße die Läufer des Friedenslaufes, die eine Fackel als Zeugnis des Friedens durch die Straßen der Welt tragen.“

Sri Chinmoys fünfte Audienz mit dem Papst fand 1998 am Tag vor dem 78. Geburtstag des Papstes statt. Mit größter Ehrerbietung überreichte Sri Chinmoy Papst Johannes Paul II den U Thant-Friedenspreis. Der Heilige Vater war tief berührt.

Als der Papst 2003 Bratislava besuchte, überreichte Sri Chinmoy ihm die „Lifting Up the World with a Oneness-Heart“-Medaille sowie ein Buch mit Gedichten, Liedern und Reflektionen, die er dem Papst gewidmet hatte. Der Titel des Buches lautet: „Pope John Paul II: God’s Heart-Prize Winner“ („Papst Johannes Paul II: der Gewinner des Herzenspreises Gottes“). In einem der Gedichte schreibt Sri Chinmoy:

Revered Holy Father
To follow your shadow
Is to approach the Beauty, Peace and Bliss
At Heaven’s Gateway.

„Verehrter Heiliger Vater,
Eurem Schatten zu folgen heißt,
sich der Schönheit, dem Frieden und der Seligkeit
des Himmelstores zu nähern.“

Im April 2005 kehrte Papst Johannes Paul II in seine himmlische Heimat zurück. Während einer speziellen Gedenkfeier rief Sri Chinmoy das immense Mitgefühl und die Herzensgüte des Papstes in Erinnerung:

„Obwohl er genau wusste, dass ich aus einer Hindu-Familie komme, ließ mich der Heilige Vater fühlen, dass sein Herz so groß ist, dass es alle Religionen der Welt darin aufnehmen kann.“

Mutter Teresas Liebe und Zuneigung

Sri Chinmoy spricht von Mutter Teresa immer als seiner Mutter des Mitleids und seiner Schwester der Zuneigung. Während der letzten zehn Jahre in Mutter Teresas Leben entwickelte sich eine enge Beziehung zwischen ihnen. Sri Chinmoy traf mit ihr mehrmals in Rom und New York zusammen. Oft telefonierten sie auch miteinander. Sri Chinmoy und Mutter Teresa haben am gleichen Tag Geburtstag - am 27. August. Diese göttliche Koinzidenz bereitete beiden die größte Freude.

1994, als Sri Chinmoy Mutter Teresa in ihrem Haus der Missionarinnen der Nächstenliebe in der Nähe des Vatikans in Rom besuchte, ergriff Mutter Teresa liebevoll seine Hand, so wie eine wahre Mutter es tun würde, und sagte zu ihm:

„Ich freue mich so über die gute Arbeit, die du für den Weltfrieden und für die Menschen in so vielen Ländern leistest. Mögen wir weiter zusammenarbeiten und uns austauschen - zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen.“

Sri Chinmoy erwiderte:

„Du bist die Mutter des Mitleids. du bist die Schwester der Zuneigung. Du hast die Herzen aller armen und bedürftigen Menschen erobert, denen du gedient hast. Du hast nicht nur sie erobert, sondern ganz Indien. Nicht nur ganz Indien, sondern die ganze Welt.“

Als Geburtstagsgeschenk für Mutter Teresa schrieb Sri Chinmoy 1997 ein Buch mit Gedichten mit dem Titel: „Mutter Teresa: Blumen-Herz der Menschheit, Duft-Seele der Göttlichkeit“ („Mother Teresa: Humanity’s Flower-Heart; Divinity’s Fragrance-Soul“). Sie war zutiefst berührt, dieses einzigartige Geschenk zu erhalten. In diesem Buch schreibt Sri Chinmoy:

My sisters and brothers of the world, Are we so blind
That we cannot see God’s own Autograph
On Mother Teresa’s forehead?

„Meine Schwestern und Brüder dieser Welt, sind wir so blind,
dass wir nicht Gottes eigenhändige Unterschrift
auf Mutter Teresas Stirn erkennen können?“

Am 27. August 1997 feierte Mutter Teresa ihren 87. und Sri Chinmoy seinen 66. Geburtstag. Sri Chinmoy rief Mutter Teresa in Kalkutta an.

„Ah, du weißt, dass heute mein Geburtstag ist!“,

rief Mutter Teresa voller Freude.

„Mutter, wer weiß nicht, dass heute dein Geburtstag ist?“

erwiderte Sri Chinmoy.

„Wenn die Sonne scheint, weiß die ganze Welt, dass die Sonne scheint. Ich bete zum Erlöser Jesus Christus, dir zu deinem Geburtstag Seinen ganz besonderen Segen zu schenken. Du kamst auf diese Welt, um etwas wahrhaft Großes zu vollbringen, und das tust du durch deinen schlaflosen Dienst an der Menschheit.“

Mit einer Stimme, die von tiefer Rührung erfüllt war, sagte Mutter Teresa zu Sri Chinmoy:

„Alles, was du tust, geschieht zur Ehre Gottes und für das Wohl der Menschen! Bete für mich, so wie ich für all deine Projekte für den Weltfrieden bete. Deine Werke der Liebe sind Werke des Gebets, und deine Werke des Gebets sind Werke Gottes.“

Nur eine Woche später verließ Mutter Teresa ihre sterbliche Hülle. Sri Chinmoy erhielt die Nachricht von ihrem Tod während eines Besuchs in Warschau. Er verfasste augenblicklich den folgenden Nachruf auf Mutter Teresa, den seine Schüler liebevoll in Kirchen und Gedenkfeiern auf der ganzen Welt sangen:

Mother Teresa:
Calcutta’s Soaring Bird,
India’s sailing Moon, the World’s Weeping Sky
Earth’s Tearing Loss, Heaven’s Dancing Gain
The Christ’s Blossoming Promise,
The Mother Mary’s Harvesting Pride.

Mutter Teresa:
Kalkuttas aufsteigender Vogel,
Indiens segelnder Mond, der weinende Himmel der Welt,
Der zerreißende Verlust der Erde, der tanzende Gewinn des Himmels,
Das erblühende Versprechen Jesu Christi,
Der Ernte-Stolz der Mutter Maria.

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